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 Ausgabe 38/11 -- 23. September 2011

11. Jahrgang 

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BVE: Ernährungsindustrie in robuster Verfassung

 

 

Berlin. (21.09. / bve) Die Ernährungsindustrie erzielt nach Hochrechnungen der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) in den ersten neun Monaten 2011 einen Branchenumsatz von 122 Milliarden Euro. Das deutliche nominale Wachstum von neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist vor allem auf eine starke Dynamik im Exportgeschäft und Preisanpassungen aufgrund gestiegener Rohstoffpreise zurückzuführen. Preisbereinigt steigt der Umsatz um 2,4 Prozent.

 

Internationale Erfolge für deutsche Lebensmittel

Wachstumsmotor für die Ernährungsindustrie ist schon seit Jahren das Exportgeschäft. Mit einer Steigerung von 11,5 Prozent erreichen die deutschen Lebensmittelausfuhren in den ersten drei Quartalen 2011 einen neuen Rekordwert von 33,9 Milliarden Euro. Besonders außerhalb der EU, wie zum Beispiel in Russland, konnte die Marktpräsenz deutlich verbessert werden.

 

Die positiven Exporterwartungen der Exportleiter, die im «Exportbarometer der Deutschen Ernährungsindustrie» vom Mai 2011 zum Ausdruck gebracht wurden, scheinen somit eingetroffen zu sein.

 

Das Auslandsgeschäft der Ernährungsindustrie hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt und trägt heute rund 28 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Zu den wichtigsten Exportprodukten zählen die Erzeugnisse der Fleisch- und Milchindustrie, die mit 20 Prozent und 16 Prozent zum Export beitragen. Es folgen Süßwaren mit zwölf Prozent und alkoholische Getränke mit acht Prozent.

 

Rund 80 Prozent der deutschen Lebensmittelexporte werden in der EU abgesetzt. Der Export in Drittländer ist noch steigerungsfähig - positive Entwicklungen zeichnen sich für die Schweiz ab, die seit Juli 2010 die Einfuhren aus der EU erleichtert hat. Aber auch in Russland, den USA und China gewinnen die deutschen Hersteller zunehmend Marktanteile. Die Exporte in diese Länder legten im 1. Halbjahr 2011 zweistellig zu.

 

Die Präsenz während der internationalen Leitmesse für Lebensmittel und Getränke, der Anuga in Köln, wird dazu beitragen, die Geschäftsverbindungen zum Ausland weiter zu stärken.

 

Lebensmittelmarkt leidet unter verregnetem Sommer

Die Geschäftslage in Deutschland wird von den Lebensmittelherstellern schlechter als noch im Frühjahr 2011 beurteilt. Der verregnete Sommer erschwerte den Absatz von typischen Saisonartikeln. Ob Grillfleisch und Grillzutaten, Bier, Erfrischungsgetränke und Mineralwasser oder Eiscreme - bei schlechtem Wetter haben die Verbraucher schlichtweg dafür nur geringeren Bedarf. So verzeichneten diese Branchen mengenmäßige Einbußen von zehn bis 30 Prozent.

 

Rohstoffe sind weiter ein Sorgenkind

Zu schaffen machen den Unternehmen die nach wie vor hohen Agrarrohstoffpreise, die ihre Ertragslage belasten. Die Preise für die wichtigsten Rohstoffe lagen im September 2011 nach Angaben des Hamburger Weltwirtschaftsinstitutes immer noch um ein Drittel höher als vor einem Jahr. Die Ernteergebnisse 2011 in Deutschland sind vielfach enttäuschend, besonders bei Weizen und Gerste. Rohstoffkosten bleiben also weiterhin eine große Herausforderung für die Unternehmen.

 

Die Verbraucher müssen sich aber dennoch keine Sorgen machen. Die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke lagen im August 2011 um 3,0 Prozent höher als im August 2010. Im Gegensatz zum Trend der Vormonate gingen die Preise im August 2011 sogar leicht zurück (minus 0,6 Prozent).

 

Die internationale Versorgungssituation mit Nahrungsmitteln ist auch das Thema der Business Leaders' Initiative, bestehend aus BVE, DBV, DLG, OA und GIZ, die am 09. Oktober 2011 auf der Anuga erstmals eine Veranstaltung zum Thema «Food Security: A Global Challenge for Business Leaders and Governments» durchführen wird, zu der Bundesministerin Ilse Aigner und führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik erwartet werden.

 

Geschäftserwartungen

Für die nächsten sechs Monate rechnen die Unternehmen mit einer stabilen Geschäftslage und weiter hohem Kostendruck, wie aus dem ifo-Geschäftsklimaindex vom August 2011 für die Ernährungsindustrie hervorgeht. Knapp 20 Prozent der Unternehmen gehen von einem leichten Beschäftigungsabbau in den kommenden Monaten aus. Nach wie vor positiv sind die Erwartungen an das Exportgeschäft in diesem Jahr.

 

Voraussetzung für eine stabile Geschäftsentwicklung in der Ernährungsindustrie ist eine positive Konsumstimmung bei den Verbrauchern. Trotz Euro- und internationaler Schuldenkrise hat sich die Konsumlaune in Deutschland bis jetzt nur wenig eingetrübt. Die Verbraucher sehen zwar Konjunkturrisiken insgesamt, mit ihrer persönlichen Situation sind sie aber weiter zufrieden. Das liegt vor allem an der guten Situation am Arbeitsmarkt.

 

Markttrend geht zu Qualität

Die deutschen Verbraucher legen beim Einkauf mehr Wert auf Qualität. Dieser Trend zeichnet sich bereits seit längerer Zeit ab und er verfestigt sich. Qualität liegt mit dem Preis als Entscheidungskriterium beim Einkauf fast gleichauf, wie die GfK Panel Services Deutschland feststellt.

 

Für die Ernährungsindustrie und den Handel liegen darin Chancen für mehr Wertschöpfung. Die BVE wird gemeinsam mit der GfK am 07. Oktober 2011 die Verbraucherstudie «Consumers' Choice 2011» zum Thema «Lebensmittelqualität im Verbraucherfokus: Chancen für Ernährungsindustrie und Handel» vorstellen, in der 30.000 Haushalte zu ihren Qualitätseinstellungen zu Lebensmitteln befragt wurden.

 

Verbraucherpolitik

Die Lebensmittelwirtschaft stellt dem Verbraucher in nie gekannter Vielfalt, Qualität und Sicherheit ein Angebot von 160.000 Artikeln zur Verfügung, aus dem jeder sich gesund und seinen Wünschen entsprechend, ernähren kann. 85 Prozent der Deutschen schätzen die Qualität der Lebensmittel laut Allensbach-Institut als gut bis sehr gut ein.

 

Dennoch wird die Lebensmittelbranche von einigen NGOs unter den Generalverdacht gestellt, den Verbraucher in vielfacher Hinsicht übervorteilen zu wollen. Die Politik reagiert darauf mit populistischen Maßnahmen, die die Wirtschaft belasten und ihre Rechte einschränken.

 

So ist das mit Steuergeldern in Höhe von 750.000 Euro finanzierte Internetportal «Lebensmittelklarheit» aus Sicht der Wirtschaft ein öffentlicher Pranger, an den legale Produkte eines ganzen Wirtschaftszweiges gestellt werden können, wenn sie dem subjektiven Empfinden Einzelner nicht entsprechen.

 

Über diese Entwicklungen in der Verbraucherpolitik ist die Wirtschaft in hohem Maße besorgt, weil rechtlich einwandfreie Produkte von einer nicht legitimierten Instanz öffentlich abgewertet werden, mit allen negativen Folgen für das Unternehmen und seine Arbeitsplätze.

 

Die Ernährungsindustrie hat ein hohes Interesse an einer Verbesserung des «Wissens um Lebensmittel» in der breiten Bevölkerung. Sie bietet Verbrauchern vielfältige Informationen über ihre Produkte, die Herstellung und ihre Herkunft und steht mit ihren Kunden und den Verbraucherorganisationen ständig im Dialog.

 

 

 

 

DIESER BEITRAG GEHÖRT ZUM WEBBAECKER INFODIENST FÜR DIE 38. KALENDERWOCHE 2011

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